Silvia Elm-Gelsebach (FDP): „Wir sehen Friedberg als Familienstadt.“

28.02.2016

Freie Träger werden von der FDP als wichtiges Standbein der Kinderbetreuung gesehen. – Besuch der Evangelischen Kindertagesstätte an der Kaiserstraße

V. l. n. r.: Isa Kiranmezar, Achim Güssgen-Ackva, Silvia Elm-Gelsebach, Dr. Regina Bechstein-Walther mit Hund Frida, Pfarrer André Witte Karp, Martina Noblé und Renate Seibert.

„Wir sehen Friedberg als Familienstadt und setzen dabei auf eine Vielfalt der Angebote“ sagte die Stadtverordnete Silvia Elm-Gelsebach nach einem Besuch der Evangelischen Kindertagesstätte an der Kaiserstraße. Gemeinsam mit Achim Güssgen-Ackva, Dr. Regina Bechstein-Walther und Isa Kiranmezar hatte sie ein Gespräch mit Renate Seibert, der Leiterin der Einrichtung, Pfarrer André Witte-Karp und Martina Noblé vom Evangelischen Familienzentrum Friedberg e. V. geführt. Gemeinsam hatte man auch die seit Oktober 2014 betriebene Einrichtung besichtigt. Dort gibt es aktuell 66 Plätze in der Kinderbetreuung, 14 Plätze für Kinder unter drei Jahren und zwei Integrationsplätze.  „Vor allem die U-3-Plätze sind natürlich heiß begehrt, es gibt etliche Kinder auf der Warteliste“, teilte Renate Seibert mit. Bei den Nachrückern gibt es genaue Kriterien, „wir müssen das so gerecht halten wie es nur möglich ist, vor allem soziale Kriterien sind hier wichtig“ unterstrich Pfarrer Witte-Karp.

Grundsätzlich darf die Diskussion um das Thema Kinderbetreuung nicht auf die Frage der Quantität der Plätze reduziert werden. Die Qualität der Betreuung muss noch stärker in den Vordergrund rücken, damit Eltern ihre Kinder nicht nur betreut, sondern bestens aufgehoben wissen. Im Kleinkindalter wird der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiographie gelegt und damit das Fundament für das zukünftige Leben. „Mittel- und langfristig müssen wir dahin kommen, dass die Kinderbetreuung kostenfrei gestellt wird“, so Silvia Elm-Gelsebach. Es sei nicht einzusehen, dass die Kinderbetreuung in Hessen erhebliches Geld koste, ein Studium dagegen gebührenfrei angeboten werde. Hier müsse ein Umdenken erfolgen.

Teile des Gespräches drehten sich um die Auswirkungen des Kinderförderungsgesetzes in Hessen, das von der früheren CDU/FDP-Regierung auf den Weg gebracht worden war. „Das Gesetz hatte eine kinderspezifische Ökonomisierung zur Folge, die man durchaus auch kritisch hinterfragen und immer wieder überprüfen muss“, so Achim Güssgen-Ackva auch mit Blick auf den hohen Verwaltungsaufwand den das Gesetz mit sich gebracht habe. Nach dem Verständnis der Kreisstadt-Liberalen gelte, „dass die Kinderbetreuung nicht als ‚Markt‘ begriffen werden darf, auf dem die ‚Ware Kind‘ gehandelt wird. Die Bereitstellung von Einrichtungen zur Kinderbetreuung ist eine Investition in die Zukunft. Das in der Evangelischen Kindertagesstätte geltende Motto ‚Gut gelebter Alltag‘ ist ein sehr guter Ansatz, der eine Vielzahl an pädagogischen Wegen eröffnet.“

Wichtig ist der FDP in Friedberg die Erhaltung eines vielfältigen Angebotes, das aufeinander abgestimmt sein müsse. Neben städtischen Einrichtungen müsse man die Angebote der beiden christlichen Konfessionen und weiterer freier Träger erhalten, „das sorgt für eine sehr belebende Vielfalt“, so Silvia Elm-Gelsebach abschließend.