Schulentwicklungsplan: FDP Friedberg kritisiert wachsweiches Verhalten von SPD und Grünen im Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung
Achim Güssgen-Ackva (FDP): „Eine gute Vertretung Friedberger Interessen sieht anders aus.“
„Man ist doch einigermaßen fassungslos, wenn man ein derart wachsweiches Verhalten von SPD und Grünen in dem für Schulfragen zuständigen Ausschuß für Jugend, Soziales, Senioren, Sport und Kultur in Friedberg erleben muß“, stellte Achim Güssgen-Ackva, der Fraktionsvorsitzende der FDP nach der letzten Sitzung fest. „Statt offensiv die Interessen des Friedberger Burggymnasiums und der Johann- Philipp-Reis-Schule zu vertreten und die Pläne des Wetteraukreises zur Einrichtung einer Oberstufe an der Wölfersheimer Singbergschule deutlich abzulehnen, wie es im Ausschuß beantragt worden war, haben SPD und Grüne es bei der eher laschen Formulierung der Vorlage belassen. Das ist aus Friedberger Sicht falsch, denn beide Friedberger Schulen verfügen nachweislich über ausreichende Kapazitäten in ihren gymnasialen Oberstufen, um auch künftig Schülerinnen und Schüler der Singbergschule aufzunehmen“.
Es sei überhaupt nicht sicher, daß die Oberstufe auch wirklich genügend Schüler haben werde. „Wir werden am Ende auch eine Abstimmung mit den Füßen erleben. Eine Oberstufe in Wölfersheim wäre am Ende nicht mehr als eine Art gymnasialer Zwergschule“, so Güssgen-Ackva. Die inhaltliche Breite, die z. B. am Burggymnasium, an der Johann-Philipp-Reis-Schule oder der Gesamtschule Hungen geboten werde, könne diese neue Oberstufe gar nicht bieten. Zudem werde man in den nächsten Jahren mit zurückgehenden Schülerzahlen zu tun haben. Da müsse man sich auf den Bestand konzentrieren und dessen Qualität sichern. Um die baulichen Voraussetzungen für die neue Oberstufe zu schaffen, müsse der Wetteraukreis als Schulträger wahrscheinlich noch Millionenbeträge in die Singbergschule investieren, was mit der derzeitigen Haushaltssituation des Kreises und der Kommunen nicht zu rechtfertigen sei. „Kostspielige Experimente können wir uns in der heutigen Zeit nicht mehr leisten, in Friedberg nicht und nicht im Wetteraukreis“ so Güssgen-Ackva.
„Es wäre sehr wichtig gewesen, daß der Ausschuß ein Zeichen setzt. In der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 24. Juli können wir den Text natürlich verschärfen, der Wetterauer Kreistag wird aber bereits am 23. Juli über den Schulentwicklungsplan beschließen. Es ist kaum zu erwarten, daß SPD und Grüne und leider auch die Kreistagsfraktion der FDP sich von ihrem eingeschlagenen Weg abwenden“, meinte der Fraktionsvorsitzende der Friedberger Liberalen.
Güssgen-Ackva forderte von den Friedberger Kreistagsabgeordneten der SPD, darunter auch Bürgermeister Michael Keller, „daß bei ihrem Abstimmungsverhalten im Kreistag nicht Parteiinteressen in den Vordergrund stellen, sondern fachliche Argumente und die Sicherung eines bestehenden Schulstandortes, der Friedberg nun einmal ist. Wir fordern hier bereits am 23. Juli im Kreistag in der Abstimmung ein klares Signal“, so Güssgen-Ackva abschließend.