Roger Götzl (FDP): „Wer eine Wende bei der Energieversorgung erreichen will, darf sich nicht von Ideologien leiten lassen, rationales Denken ist gefordert.“

27.08.2013

Vorstandsmitglied der Friedberger FDP bei einer Tagung zum Thema Windkraft

 

(Das Foto zeigt von links nach rechts den Landtagsabgeordneten René Rock, Roger Götzl und den Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Ruppert mit einem Plan, der maximal 2 % der Fläche des Landes für Windkraftanlagen vorsieht.)

Als Vertreter der Friedberger Liberalen hat Roger Götzl, Vorstandsmitglied der Friedberger FDP aus Bruchenbrücken, an einer Tagung der FDP im Regierungsbezirk Darmstadt teilgenommen. Dabei wurden die Teilnehmer vom Landtagsabgeordneten Rene Rock und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Ruppert, die beide auch in der FDP-Fraktion der Regionalversammlung Südhessen beim RP Darmstadt mitarbeiten, über aktuelle Fragen der Planung bei der Windkraftnutzung informiert.

„Den Ausbau der Windkraft in unserer Region sehen wir durchaus kritisch“, so Götzl. „Wir haben in Friedberg zunehmend den Eindruck, dass die Windkraft vor allem aus ideologischen Gründen ausgebaut werden soll, frei nach dem Motto: ‚Die Energiewende wird allein durch den Bau der Windräder umgesetzt‘. Ob sich das Rad dann auch tatsächlich dreht und wirklich Energie produziert, ist dabei für die Ideologen nebensächlich.“ Wirklich freuen dürfen sich nach Aussage von Götzl vor allem die Investoren und Betreiberfirmen der Anlagen, da die Subventionen durch das Erneuerbare Energien Gesetz in jedem Fall Geld in deren Taschen spüle. „Das ist Geld, das die Verbraucher mit der völlig überzogenen Ökostrom-Umlage in jedem Fall bezahlen müssen. Das trifft letztlich vor allem kleine und mittlere Einkommen“ so Götzl.

Nach Auffassung von Roger Götzl ist die Energiewende 2011 nach dem tragischen Unglück von Fukushima zu überstürzt umgesetzt worden. „Da ist man etlichen grünen Forderungen auf den Leim gegangen, ohne rational zu denken. Wir brauchen aber auch in der Energiepolitik eine Politik der Vernunft. Daher müssen jetzt deutliche Korrekturen her.“ Man müsse auch zur Kenntnis nehmen, dass in der Bürgerschaft sich immer mehr auch die Erkenntnis verbreite, dass es einen grundlegenden Wandel der Landschaft geben werde, wenn ständig weitere Windräder errichtet würden. Dies habe die Übergabe von über 15.000 Unterschriften einer Bürgerinitiative an Wirtschaftsminister Florian Rentsch in der vergangenen Woche deutlich gemacht. Dabei habe es sich nicht um Menschen gehandelt, die Windkraft grundsätzlich ablehnen, sondern um engagierte Bürger, die einem Energiemix aufgeschlossen gegenüberstehen, aber auch den Schutz der Natur und des Landschaftsbildes einbeziehen. „Man kann dies aktuell bei der Frage eines sogenannten Windparks am Winterstein deutlich machen. Dort würden z. B. die Friedberger Grünen bedenkenlos eine großflächige Abholzung des Baumbestandes mittragen, während sie in der Housing Area um jede Eibe ein Riesen-Tam-Tam aufziehen und den ökologischen Weltuntergang beschwören, wenn ein Baum gefällt werden soll. Wir müssen in dieser Frage aber auch die ebenso ideologisch geleitete SPD stellen.“

Götzl unterstützte auch die Forderung von Rene Rock und Dr. Stefan Ruppert nach rascher Offenlage des Regionalplans. Dies werde derzeit von SPD und Grünen im Regionalverband FrankfurtRheinMain verzögert. Hintergrund sei offenbar, dass mit der Offenlage auch die Einsprüche festgehalten werden könnten und dass man sich dann endlich einer Debatte um die Windkraft stellen müsse. „Solange die Vorrangflächen nicht ausgewiesen sind, kann der Ausbau der Windkraft praktisch im Wildwuchs erfolgen, das gibt die Baugesetzgebung leider her. Hier geht es um die Umsetzung von Ideologien, das wollen wir verhindern, auch bei der Landtagswahl am 22. September“, so Roger Götzl abschließend.