Friedberger Liberale fordern kundenorientierten und modernen ÖPNV

28.10.2024

Umweltfreundlicher und kundenorientierter ÖPNV für die Friedberger Bürger – diese Forderung stellten die Friedberger Freien Demokraten in den jüngsten Beratungen in der Stadtverordnetenversammlung. Eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit, möchte man meinen. Bis 2026 läuft der Vertrag mit der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) als Beauftragter für die Stadtbuslinien 30 und 31, die Stadt leistet dafür einen jährlichen Zuschuss in Höhe von rund 300.000 EUR. Nun steht dieser Vertrag zur Erneuerung an. „Leider hat das Thema Erneuerung nur die FDP auf der Agenda, andere Fraktionen begnügen sich mit einem ´weiter so´, und das zu deutlich höheren Kosten“, hält Dr. Markus Schmidt, Vorsitzender der Friedberger Liberalen und stv. Fraktionsvorsitzender, als Ergebnis der Abstimmung fest. Das gegenwärtige und künftig bis 2036 festgeschriebene gleichbleibende Angebot der Stadtbuslinien hat nichts mit modernem, attraktivem ÖPNV zu tun, kostet die Stadt Mitte der 2030er Jahre jedoch jährlich mehr als eine halbe Million EUR an Zuschuss. Die Friedberger Liberalen fordern dagegen, die Stadtbuslinien mit umweltfreundlichen und kundenorientierten Angeboten attraktiver zu machen. „Hier wurde leider eine Riesenchance für Friedberg vertan, u.a. mit sogenannten On-Demand-Verkehren (sozusagen ein Bus auf Abruf) ein flexibleres und kundennäheres System einzuführen, mit dem Friedberg eine Vorreiterrolle beim Zukunftsthema attraktiver ÖPNV hätte einnehmen können. Leider gab es nur Unterstützung von Teilen der FW/UWG, alle anderen Fraktionen wollen mit verstaubten Angeboten aus dem letzten Jahrhundert mehr Kunden für den ÖPNV begeistern“, kritisiert die liberale Fraktionsvorsitzende Sabine Fuchs. „Die VGO zeigte sich in vorangegangenen Verhandlungen als unflexibler, trantütiger Monopolist. Leider hat seitens der Stadt und der Vertreter der anderen politischen Parteien jeglicher Wille gefehlt, besseren ÖPNV von der VGO einzufordern oder sich einem anderen Anbieter zu öffnen.“, zeigt sich Helge Müller, liberaler Stadtverordneter und Ideengeber für das FDP-Konzept, konsterniert. Statt modernen, kleineren Elektrobussen fahren nun bis weit in die 2030er Jahre viel zu große Busse mit alten Dieselmotoren in einem starren Linienplan, der Teile der Stadt unzureichend bedient und die Stadtteile ganz außen vorlässt. Da die Stadt ab den 2030er Jahren bis zu einer halben Million Euro jährlich an Zuschüssen für dieses kundenferne Busangebot wird zahlen müssen, wird aus Sicht der Friedberger Liberalen auch kaum Geld aus dem Haushalt der Stadt zur Verfügung stehen, parallel einen Einstieg in ein flexibles, kundenorientiertes Busangebot mit On-Demand-Services aufzubauen. „Die Politik müsste nicht mit Verboten für den Autoverkehr arbeiten, wenn man Bürger mit attraktiven Angeboten für den ÖPNV motivieren und begeistern würde“, so Müller abschließend. Die Freien Demokraten werden sich von der hier wieder zu sehenden „Friedberger Michelmentalität“ der anderen politischen Parteien jedoch nicht entmutigen lassen und weiter für ein modernes, bürgerfreundliches Friedberg kämpfen.