FDP zum Thema „Trainingsplatz Fauerbach“ – Fraktionsvorsitzender Achim Güssgen-Ackva: „Neue Überlegungen sind ungenügend!“ 

22.03.2012

FDP verlangt, daß ein vor allem in der Jugendarbeit intensiv arbeitender Verein von der Stadt unterstützt wird

Mit völligem Unverständnis hat die FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und im Ortsbeirat Kernstadt die neuesten Nachrichten zum Trainingsplatz Fauerbach zur Kenntnis genommen. In der Sitzung des Bauausschusses am 15. März war herausgekommen, daß es plötzlich Schwierigkeiten gibt. „Es stehen Auflagen im Raum, die vom Verein finanziell nicht zu stemmen sind“, so Achim Güssgen-Ackva, der Fraktionsvorsitzende der FDP in Stadtverordnetenversammlung. „Wir erwarten vom Sportdezernenten hier deutlich mehr Engagement, auch in finanzieller Hinsicht.“

Seitens des FC Olympia Fauerbach besteht seit langer Zeit ein Bedarf an einem zusätzlichen Trainingsplatz, insbesondere für die zahlreichen Jugendmannschaften. Hierfür sollte ein Platz jenseits der Usa auf einem der Evangelischen Kirche gehörenden Grundstück gepachtet werden. Die entsprechenden Absprachen waren auch schon getroffen. Über die Änderungen im Rahmen der Bauleitplanung waren nunmehr mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain die entsprechenden Vereinbarungen zu treffen, da das ins Auge gefaßte Gelände als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen ist. Die Stadtverordneten­versammlung hatte am 8. Dezember 2011 einen Beschluß gefaßt, mit dem dies auf den Weg wurde. Eine weitere Vorlage war daraufhin im Januar 2012 vorgelegt worden. Die Stadtverordnetenversammlung hatte dann in ihrer Sitzung am 9. Februar 2012 den Beschluß gefaßt, die Änderungen beim Regionalverband zu beantragen.

Bemerkenswert an dem gesamten Vorgang ist nach Auffassung der FDP-Vertreter, daß seitens der Verwaltung im gesamten Verlauf der Planung darauf hingewiesen worden war, daß es sich zwar um eine Nutzungsänderung handele, daß man aber sehr zuversichtlich sein könne, da es sich um eine Änderung handele, wie sie immer wieder vorkomme.

Nunmehr sei in der Sitzung des Bauausschusses mitgeteilt worden, daß seitens des Regionalverbandes erhebliche Auflagen gekommen seien. „Wenn seitens des Planungsverbandes verlangt wird, daß eine befestigte Straße angelegt und für eine Beleuchtung gesorgt wird, dann sollte die Stadt das übernehmen können. Es gibt sicher Einsparmöglichkeiten an anderer Stelle, z. B. bei den im Haushalt 2012 üppig bemessenen Mitteln für die Öffentlichkeitsarbeit“, so Güssgen-Ackva.  „Der Verein kann nicht für beides aufkommen, das ist nicht leistbar, ansonsten wäre das Vorhaben am geplanten Ort in Fauerbach erst einmal gestorben“, so Achim Güssgen-Ackva. Für ihn stellt sich dabei auch deutlich die Frage, wie intensiv sich man beim Regionalverband überhaupt diese Sache eingesetzt hat, „oder ob man da eher lau verhandelt hat.“ Die FDP erwarte, daß es eine genaue Erläuterung seitens des zuständigen Bürgermeisters gebe.

Es gebe nun Überlegungen, am Ringgraben einen Trainingsplatz anzulegen. Güssgen-Ackva hält das für die Arbeit in Fauerbach nicht für sinnvoll. Es handele sich um einen Platz, der in allererster Linie für die zahlreichen Kinder – und Jugendmannschaften Fauerbachs gedacht sei, die das Gelände intensiv nutzen würden. Das bisher vorgesehene Gelände sei zu Fuß oder mit dem Rad deutlich besser erreichbar als das Gelände am Ringgraben. Gerade für die Kleinen würde das erheblich längere Wege bedeuten. „Der Fußballverein ist auf den Platz angewiesen. Er hat praktisch keine Wahl, wenn es keine Alternative zu den neuen Überlegungen gibt“, so Achim Güssgen-Ackva. „Die FDP fordert den Bürgermeister als Sportdezernenten auf, den bislang vorgesehenen Platz auch umzusetzen und gegebenenfalls dem Verein die zusätzlichen finanziellen Lasten abzunehmen, die sich durch eine befestigte Zuwegung und eine Beleuchtung ergeben.“ Es müsse auch alles versucht werden, um den Regionalverband gegebenenfalls doch zu einer weniger harten Auflage zu bewegen.

Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen zeigte sich auch sehr verärgert darüber, daß das Projekt seitens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „ständig schlecht geredet worden ist.“ Er verweist hier auf mehrere Äußerungen der Vertreter der Grünen im Ortsbeirat und in den Ausschüssen. Zwar seien die Beschlüsse in den Gremien der Stadt letztlich von den Grünen mitgetragen worden, es sei aber kaum eine Gelegenheit versäumt worden, um deutlich zu machen, daß man eigentlich gegen den Trainingsplatz an dieser Stelle sei, zuletzt sei dies in der Ausschußsitzung am 15. März der Fall gewesen. „Wir erwarten, daß der Bürgermeister sich richtig einsetzt und sich gegenüber dem grünen Teil der Koalition im Interesse des Sports in Fauerbach durchsetzt“, so Güssgen-Ackva. Der Fußballverein betreue rund 180 Kinder und Jugendliche in den unterschiedlichsten Jahrgängen, hier werde ein sehr großer Beitrag zur Sozial- und Integrationsarbeit geleistet, das müsse seitens des Magistrats nicht nur in Sonntagsreden anerkannt werden, sondern auch handfest unterstützt werden. Wie Güssgen-Ackva weiter ausführt, war immer vorgesehen, daß die Kosten, die aufgrund der erforderlichen Aufstellung eines Bebauungsplans entstehen, vom Verein getragen werden, z. B. für Vermessungsarbeiten und ein Lärmschutzgutachten, diese Bereitschaft sei sicher weiterhin vorhanden. „Vereine wie der FC Olympia Fauerbach müssen sehr auf die Finanzen achten und sind nicht mit besonderen Reichtümern gesegnet.“ Wenn nun auf die schon zu tragenden Lasten draufgesattelt werde, dann könne der Verein das nicht mehr leisten.

Güssgen-Ackva kritisierte auch, daß zunehmend festzustellen sei, daß bei den Sportvereinen mit zweierlei Maß gemessen werde. „Selbstverständlich wird rund um das stadteigene Burgfeld alles getan, das komme dann vor allem den Fußballvereinen zugute, die dort spielten. „Hier kann das Engagement gar nicht groß genug sein und das Geld ist immer vorhanden.“

Fauerbacher Interessen werden nach Auffassung des FDP-Vertreters im Ortsbeirat der Kernstadt, Karlheinz Güssgen, zunehmend zurückgedrängt. Es gebe ja nicht allein die Dauerfrage des Trainingsplatzes. „Der Bau eines Ballfangzauns am Sportgelände in Fauerbach war bereits für den Haushalt 2011 beschlossen, das Geld ist bewilligt, getan hat sich nichts.“ Auch der Einbau der neuen Heizung im Sportheim in Fauerbach werde ständig geschoben und der Verein hänge in der Luft. „Man braucht für den Einbau einer Gasheizung Planungssicherheit, das hängt ja auch mit der Bestellmenge für das Heizöl zusammen. Hier erwarten wir, daß zügiger gehandelt wird, vor allem dann, wenn die Mittel bewilligt und im Haushalt eingestellt sind.“ Karlheinz Güssgen hob hervor, daß er sich zunehmend an die sechziger Jahre im letzten Jahrhundert erinnert fühle, als man im Rathaus der Stadt die Fauerbacher Interessen immer als Randthema gesehen und entsprechend gehandelt habe. „Wir werden unsere Anliegen aber weiterhin vortragen und nicht ruhen.“ Die Eigenleistung des SV Olympia Fauerbach sei seit jeher immens, darüber werde nicht geklagt, das sei bei anderen Vereinen ähnlich, „es muß dann aber auch eine Anerkennung und ein deutliches Engagement von städtischer Seite kommen, sonst wenden sich diejenigen, die bislang sehr gute Arbeit leisten, auf Dauer enttäuscht ab“, so der Senior der Friedberger Liberalen.