FDP-Kandidaten setzen klar auf Schwarz-Gelb. – Berichterstattung der Wetterauer Zeitung
„Mit mir wird es weder eine Ampel noch eine Schwampel geben“, betonte FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn am Donnerstag im „Ossemer Treff“ im Bürgerhaus Ossenheim.
Beim Pressegespräch zum Auftakt der heißen Phase des Wahlkampfs sprachen sich Hahn und die übrigen Kandidaten der Wetterauer Liberalen, die am 22. September bei den Bundestags- und Landtagswahlen antreten, ausdrücklich für eine Koalition mit der CDU aus – auch wenn die Wetterauer FDP im Kreis mit SPD und Grünen regiert.
„Aber SPD und Grüne im Wetteraukreis sind nicht so sozialistisch oder ökologisch-fanatisch wie im Land“, so die Ansicht von FDP-Kreis-Fraktionschef Peter Heidt. Eine Ampelkoalition wie in Friedberg sei für ihn in Wiesbaden oder Berlin undenkbar. „Man darf den Bürgern nicht wie die Grünen vorschreiben, wie sie zu leben haben“, machte er seinen Fokus auf einen freiheitlichen Ansatz deutlich.
„Wir setzen ganz klar auf Schwarz-Gelb“, betonte auch Jörg-Uwe Hahn, „sonst gehen wir in die Opposition.“ Der stellvertretende Ministerpräsident aus Bad Vilbel tritt erneut im Landtags-Wahlkreis 25 an. Er wolle in Wiesbaden weiter der „Chef-Lobbyist der Wetterau“ sein, sagte er. Sein Wiedereinzug ist über die Landesliste gesichert. Bei den anderen Kandidaten sei man realistisch genug, auf ein „gutes Ergebnis“ zu hoffen. Ansonsten werde die FDP erneut gezielt um die Zweitstimmen werben.
Er freue sich nichtsdestotrotz, dass mit Natascha Baumann (36, aus Altenstadt) frischer Wind in den Kreisverband gekommen sei, sagte der FDP-Landeschef. Die zweifache Mutter, die im Bundestagswahlkreis 177 antritt, hat sich Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Fachkräftesicherung auf die gelb-blaue Fahne geschrieben. „Wir brauchen die Rekrutierung aus dem Ausland“, sagte die selbstständige Personalreferentin. Auch die Stärkung des Ehrenamts, etwa um Kita-Öffnungszeiten gezielt verlängern zu können, sei ihr wichtig.
Für den Landtag kandidieren aus der Wetterau neben Hahn bekannte Gesichter: Rechtsanwalt Peter Heidt aus Bad Nauheim im Wahlkreis 27 (Wetterau Nord) und Schuldirektor Wolfgang Patzak aus Büdingen im Wahlkreis 26 (Wetterau Ost). Er sei schon ganz im „Wahlkampf-Modus“, bekannte Heidt. Überall, wo die FPD in der Regierung mitarbeite, stünden die Haushalte gut dar, warb er für liberale Koalitionspolitik. Für beide Männer steht außer Frage, dass die FDP die Fünf-Prozent-Hürde „locker schafft“.
Für Patzak ist die Freiheit bei der Schulwahl ein wichtiger Punkt. Eine „Einheitsschule“, wie sie die SPD einführen wolle, sei falsch. Zur Wahlfreiheit gehört für den Kreis-Dezernenten auch der Erhalt der kleinen Grundschulen. Um die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Osten der Wetterau wolle er sich ebenfalls kümmern.
Apropos Verkehr: Die Idee, Warnschilder vor den festinstallierten Blitzern aufzustellen, wie es FDP- Verkehrsminister Florian Rentsch angeordnet hat, finden die Wetterauer Liberalen durchweg gut. Er unterstütze die Idee, betonte Hahn. „An dem Thema zeigt sich, dass die in den Medien veröffentlichte Meinung wieder einmal diametral zu der in der Bevölkerung steht.“ Die meisten Menschen fänden den Vorstoß nämlich gut, ist sich Hahn sicher. Die Opposition betreibe hier Wahlkampf, schließlich gebe es die Warnschilder bereits in Nordrhein-Westfalen – „Und da regiert Rot-Grün.“