Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
Die Freien Demokraten sehen sich gern zusammen genannt mit Begriffen wie Innovation, Bildung, Gründerszene und Infrastruktur. Das sind die freiheitlichen Schlagwörter. Das diese Begriffe alle auch in der Kultur zuhause sind, hat die FDP bei einem Besuch des Stadt-Theaters in Friedberg erfahren. Stadt-Theater, kenne ich gar nicht, aber das Theater der Stadt Friedberg muss man doch eigentlich kennen, mögen sich viele Leserinnen und Leser nun fragen. Und schon sind wir mitten drin in der „start-up culture“, wo sich Liberale zu Hause fühlen. Wie innovativ Theater selbst sein kann, wurde bei einer informativen und überraschenden Vorstellung von Stadt-Theater-Gründer Klaus Gehre und seiner Frau und Mitstreiterin Stefanie Fiedler deutlich. Sie demonstrierten ihren liberalen Gästen, wie vielfältig ihr neu-gieriges Theater auch in Bildungs- und soziale Projekte der Kreisstadt hineinwirkt. Denn das Stadt-Theater Friedberg hat nichts mit dem altehrwürdigen, aber auch leicht angestaubten Image eines klassischen Stadttheaters zu tun. „Wir waren selbst überrascht, dass z.B. die Internetpräsenz ‚Stadt-Theater.de‘ noch frei war“, erzählt Gehre von den Anfängen des Projekts. Mit ihrer ganz neuen Idee von Theater zeigen Gehre und Fiedler, wie Stadt-Theater auch modern geht; nicht nur für die Zuschauer, sondern mit den Zuschauern. Und das nicht nur vor Ort in der Neuhausgasse. „Unser Theater geht in die Stadt, zu den Menschen, in die Schulen und die KiTas, ins Junity“, erklärt Stefanie Fiedler das Konzept. Anschaulich berichteten sie und ihr Mann den Liberalen auch von Gründerlust und Gründerfrust, die sie seit dem Start ihres Projektes erlebt haben. „Herr Gehre und Frau Fiedler haben sehr anschaulich geschildert, welchen Herausforderungen Gründer in Friedberg gegenüberstehen; als Unternehmer im Allgemeinen und als Kunstschaffende im Speziellen“, berichtet Ralf Maurer, Vorsitzender der Friedberger Liberalen. „Unseres Erachtens sollte es Aufgabe der Stadt sein, Gründer bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und nicht, sie auszubremsen oder zu ignorieren. Hier muss Friedberg besser werden“, so Maurer weiter. „Wirtschaftsförderung, wie wir sie uns vorstellen, geht auf die Bedürfnisse der Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Sie unterstützt z.B. bei der Suche nach passenden Immobilien, berät zielgerichtet und bedarfsorientiert. Sie bietet Hilfestellung beim Aufbau eines Netzwerkes in der Stadt und verlangt keine absurden Gebühren für schlichte Auskünfte“, erläutert Dr. Markus A. Schmidt, stellvertretender Vorsitzender der FDP Friedberg. „Wir werden uns der Entwicklung einer echten Förderkultur widmen, die nicht nur auf generösem Verteilen von Steuergeldern fußt, sondern neben angemessener finanzieller Förderung auch einen Service bietet, der dieses Prädikat verdient“, kündigt Maurer an und Schmidt ergänzt: „Und zwar nicht nur in den Bereichen Technologie und Digitalisierung, wie man es von der FDP vielleicht erwartet, sondern umfassend für alle Bereiche – auch in der Kultur. Denn schon Friedrich Schiller wusste, dass die Kunst eine Tochter der Freiheit ist.“ Und ein diversifiziertes Kulturangebot ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. „Eine finanziell nachhaltige und innovative Stadtentwicklung nutzt für diese Förderkultur die Wasserpistole statt der Gießkanne“, zeigt sich auch Helge Müller, Vorstandsmitglied der Kreisstadt-FDP, vom Konzept des Stadt-Theaters Friedberg überzeugt. Zunächst können sich jedoch die Bürgerinnen und Bürger dem neuen Programm von Gehre und Fiedler widmen, mit einer ganz neuen Interpretation von „Fluch der Karibik“. Es lohnt sich, start-up- Kultur im Stadt-Theater zu erleben.