Die Einführung einer dualen dreijährigen Ausbildung für Erzieher und Erzieherinnen ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ – Achim Güssgen-Ackva (FDP): „Es ist erfreulich, dass der Antrag der FDP umgesetzt wird.“

31.08.2020

„Es ist ausgesprochen erfreulich, dass der Antrag der FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversamm­lung vom Juni 2019 zur dualen Ausbildung von Erziehern und Erzieherinnen in den Kindertagesstätten nun umgesetzt wird“, stellte Achim Güssgen-Ackva, Fraktionsvorsitzender der FDP in der Stadtverordnetenversammlung fest. „Da der Antrag von uns gestellt wurde, können wir das auch so festhalten.“ Das sei in der letzten Sitzung des Jugendausschusses ganz offenbar nicht deutlich genug kommuniziert worden. Auch die WZ habe das bei der Berichterstattung leider nicht berücksichtigt.

Die FDP hatte seinerzeit vorgeschlagen, dass das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Nauheim umgesetzt werden solle. Das sei offenbar nicht möglich gewesen. Über die Gründe werde man sich bei den weiteren Ausschussberatungen noch erkundigen. Es hätte sich für eine interkommunale Zusammenarbeit angeboten. „Wir sind gespannt, was die Gründe sind.“

Die Ausbildung vor Ort sei einer von zahlreichen Wegen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

„Auch für die Stadt Friedberg wird es immer schwieriger qualifiziertes Personal zu gewinnen und gleichzeitig gute Fachkräfte zu halten. Es werden neue Einrichtungen gebaut bzw. erweitert oder geplant. Man benötigt aber letztlich Personal, das auch entsprechend qualifiziert sein muß“, so Güssgen-Ackva. Es gebe einen starken Wettbewerb zwischen den Gemeinden im Wetteraukreis und in der Region. „Sei langer Zeit wird immer wieder darüber gesprochen, wie man die bislang 5-jährige Ausbildung der Erzieher so gestalten kann, damit junge Menschen sich frühzeitig für diesen Berufsweg entscheiden. Bislang müssen die jungen Menschen die fünfjährige Ausbildung selbst bezahlen, das ist für viele geeignete junge Leute aber nicht machbar. Der Einstieg in die Ausbildung vor Ort ist daher genau richtig.“

Die Vorteile liegen nach Ansicht der FDP-Fraktion auf der Hand. Es ergebe sich eine Steigerung der Attraktivität und Wertschätzung des Berufes für Frauen und Männer, statt des Schulgelds würden die jungen Leute ein Ausbildungsgehalt bekommen und es gebe einen Einsatz in der Praxis vom ersten Ausbildungstag an. Die praktische und theoretische Ausbildung an der Berufsschule würden parallel laufen. „Langfristig versprechen wir uns von der neuen Maßnahme auch eine Verbesserung der Personalplanung und Personalsicherheit in den Kindertagesstätten und eine Verbesserung bei der Qualitätssicherung.“ Die Initiative sei seinerzeit von der früheren FDP-Stadtverordneten Elm-Gelsebach gemeinsam mit der FDP in Bad Nauheim nach vorne getragen worden. „Es ist schön, dass wir jetzt ein Ergebnis sehen“, so Güssgen-Ackva.

Auf die Stadt Friedberg kämen zwar zunächst höhere Belastungen aufgrund der Ausbildungsgehälter und der Ausbildung in den Kindertagesstätten zu. „Aber das ist mittel- und langfristig sehr gut investiertes Geld“, so Achim Güssgen-Ackva. „Für Friedberg ist diese Form der Ausbildung zwar Neuland, aber es gibt bundesweit eine Tendenz, diesen Beruf in der Ausbildung entsprechend zu entwickeln. Wir sind bei Projekten und Maßnahmen, die viel Geld kosten, sonst zurückhaltend. Hier wird das Geld aber nicht konsumiert, sondern in die Zukunft investiert. Darüber freuen wir uns“, so Güssgen-Ackva abschließend.