Achim Güssgen-Ackva: „Wirtschaftsförderung ist Ansiedlungspolitik und immer Chefsache.“ Dr. Markus A. Schmidt: „Eine Verbesserung der Optik bei Leerständen ist immer nur eine Zwischenlösung.“
„Wir begrüßen die Initiative zur Verbesserung der Optik bei Leerständen in der Innenstadt. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass solche Aktionen immer nur eine Zwischenlösung sein können. Es dürfen keine dauerhaften potemkinschen Fassaden entstehen. Es muss alles getan werden, um in leerstehende Läden wieder Handel und Unternehmertum zu bringen“, stellte Achim Güssgen-Ackva, der Fraktionsvorsitzende der FDP in der Stadtverordnetenversammlung anlässlich der Vorstellung des gemeinsamen Programms von Stadt und Kunstverein fest. Die Schaufenster leerstehender Geschäfte sollen dabei zu Kunsträumen umgestaltet werden. „Die Wirtschaftsförderung darf sich nicht allein in solchen netten Aktionen erschöpfen. Man sollte nicht Marketing und Wirtschaftsförderung miteinander verwechseln.“ Beides müsse Hand in Hand gehen, am Ende komme es aber darauf an, dass sich jemand auch tatsächlich in Friedberg niederlasse, so Güssgen-Ackva.
Es gibt nach Auffassung der FDP deutlichen Verbesserungsbedarf bei den städtischen Aktionen. „Wirtschaftsförderung muss auch in Friedberg vor allem Chefsache werden“, meinte Dr. Markus A. Schmidt, der mit dem Vorsitzenden Ralf Maurer und Vorstandsmitglied Beate Hammerla im November eine Wirtschaftsinitiative starten wird. „Bei einer Wirtschaftsförderung, die ernstgenommen werden will, muss man auch eine volle Stelle bereitstellen. Diese Stelle ist jedoch erheblich reduziert worden. Gleichzeitig erschöpft sich Wirtschaftsförderung nicht in der Organisation von Festen. Vielmehr muss der Magistrat eine aktive Ansiedlungspolitik betreiben.“ Dr. Schmidt nannte es nicht nachvollziehbar, dass ein Antrag der FDP-Fraktion zur Attraktivitätssteigerung der Kaiserstraße in der vorletzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung von allen anderen Fraktionen rundheraus abgelehnt worden sei. Ganz klar sei im Antrag zum Ausdruck gekommen, dass die Wirtschaftsförderung Chefsache sei. Das habe man seitens des Magistrats und vor allem bei allen anderen Fraktionen nicht erkennen wollen. „Nicht einmal im Ausschuss hat man ernsthaft über die Ideen sprechen wollen und eine entsprechende Verweisung dorthin abgelehnt. Selbstverständlich hat man seitens der FDP die Vorschläge zur Erörterung stellen wollen. Wir erheben ja keinen Anspruch auf eine alleingültige Wahrheit“, so Achim Güssgen-Ackva. „Die Ablehnung der Diskussion im Ausschuss spricht aber Bände für die Tatsache, dass man den Ernst der Lage nicht erkannt hat.“
„Wir werden am Ball bleiben“, so Ralf Maurer, der Vorsitzende der Friedberger FDP. „Wir wollen mit unserem liberalen Wirtschaftsstammtisch weitere Ideen sammeln und die Fraktion wird auch weiterhin in der Stadtverordnetenversammlung konkrete Forderungen stellen.“