Achim Güssgen-Ackva: „Raser haben bei Rot-Grün jetzt Vorfahrt.“

18.09.2012

„Die Koalition hat sich durch die Ablehnung eines Antrags zur Gefahrenabwendung im Straßenverkehr selbst ein Armutszeugnis ausgestellt.“

„Es ist beschämend, daß die rot-grüne Mehrheit über die Verbesserung der Verkehrssicherheit nicht einmal nachdenken will. Die Bürgerinnen und Bürger z. B. in Fauerbach müssen einmal mehr erkennen, daß man nichts für sie tun will“, stellte Achim Güssgen-Ackva, Fraktionsvorsitzender der FDP in der Stadtverordnetenversammlung, als Resultat der Ablehnung eines Antrages seiner Fraktion in der letzten Sitzung der Stadtverordneten fest. Die FDP-Fraktion hatte beantragt, daß der Magistrat beauftragt werden solle, sich mit den zuständigen Verkehrsbehörden ins Benehmen zu setzen, um die Umsetzung der beiden Starenkästen an der Wetteraustraße, die jeweils an den Ortseingängen von Dorheim postiert sind, zu erreichen. Diese Anlagen werden nach Ansicht der FDP nach der Fertigstellung der Ortsumgehung Dorheim B 455 nicht mehr gebraucht. Insbesondere die Anlage im nordlichen Teil der Wetteraustraße sei überflüssig geworden.
Die FDP hatte vorgeschlagen, daß die Anlagen künftig an der Hauptstraße in Fauerbach von Ossenheim her kommend und in der Frankfurter Straße stadteinwärts aufgestellt werden sollten. „Auf beiden Straßen wird ständig mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren“ so Ortsbeiratsmitglied Karlheinz Güssgen. „Dies bringt z. B. an der Hauptstraße in Fauerbach ständig Gefahrensituationen mit sich.“ Die mobile Geschwindigkeitsüberwachung bringe hier nichts, es gebe keine geeignete Stelle, an der man sich einsetzen könne. „Immer wieder erleben wir an der Hauptstraße, daß das Tempo der Autofahrer derart hoch ist, daß sogar an der Ampelanlage durchgefahren wird, wenn diese bereits auf Gelb gesprungen ist. Immer wieder wird an der Ampel auch bei Rot durchgefahren, in erster Linie weil das Tempo zu hoch ist.“
Fraktionsvorsitzender Achim Güssgen-Ackva nannte es ein Armutszeugnis, daß über die Möglichkeit der Verkehrsberuhigung nicht einmal nachgedacht werden solle. Man habe den Antrag als Arbeitsauftrag an den Magistrat formuliert, um ein fundiertes Ergebnis zu bekommen. Nicht einmal das war von der rot-grünen Mehrheit gewünscht. Offenbar haben bei SPD und Bündnis 90 / Die Grünen die Raser neuerdings Vorfahrt.“
Die Haltung des SPD-Stadtverordneten Dr. Rack in dieser Angelegenheit sei nicht nachvollziehbar. Er habe argumentiert, daß die Anlage, die am westlichen Teil der Wetteraustraße aufgestellt sei, nach wie vor gebraucht werde. Dort werde immer noch zu schnell gefahren. Die Anlage im nördlichen Teil sei seit längerer Zeit defekt, das wisse jeder. „Wenn die eine Anlage noch gebraucht wird, dann ist es um so bemerkenswerter, daß der Magistrat nicht einmal initiativ werden soll, um z. B. dem ergänzend vorgebrachten Vorschlag der CDU-Fraktion zu folgen und von vornherein neue Anlagen in Fauerbach und an der Frankfurter Straße auf den Weg zu bringen, die Raser aus beiden Richtungen erfassen können“, so der liberale Fraktionsvorsitzende. „Und wenn die von Dr. Rack als defekt bezeichnete Anlage wirklich seit längerer Zeit defekt ist, dann ist es doch verwunderlich, daß der Dorheimer Ortsvorsteher das Thema nicht schon längst lautstark dem Bürgermeister vorgetragen hat.“
Im Grunde genommen gehe es der rot-grünen Koalition nicht um die Erörterung sachlicher Themen, sondern um die Blockade guter Vorschläge der anderen Fraktionen. „Wir werden aber am Ball bleiben und darauf hinweisen, daß z. B. Fauerbach außer schönen Worten von dieser Koalition nichts zu erwarten hat“, so FDP-Senior Karlheinz Güssgen abschließend.