Achim Güssgen-Ackva (FDP): „Wir brauchen eine Problemlösung jetzt, nicht erst in einem Jahr.“
FDP setzt sich für die Erhaltung der Nachmittagsbetreuung im Hort „Traumstern“ ein
Nach Auffassung von Achim Güssgen-Ackva, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Friedberger Stadtverordnetenversammlung, sollten der Wetteraukreis , die Dieffenbach-Schule und die Stadt Friedberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund „hier und jetzt eine Lösung für die auf der Kippe stehende Nachmittagsbetreuung im Hort ‚Traumstern‘ anstreben. Alles andere ergibt keinen Sinn und spielt sich auf dem Rücken der betroffenen Eltern und Kinder ab.“ Güssgen-Ackva hat den Eindruck gewonnen, daß die beteiligten Institutionen sich gegenseitig die Schuld an der entstandenen Misere zuschieben. In der Pflicht zur Lösung des Problems sieht Güssgen-Ackva in erster Linie den Wetteraukreis als Schulträger, die Schule selbst, die Stadt und letztlich auch den Kinderschutzbund, der aber das schwächste Glied in der Kette sei, denn hier gehe es um eine ehrenamtlich geführte Institution, die sich sehr engagiere.
„Für die Lösung des Problems braucht man auch keinen ‚Runden Tisch‘, ein Tisch mit vier Ecken reicht aus, um eine Besprechung mit dem Ziel zu führen, daß zu Beginn des nächsten Schuljahres zumindest eine Überbrückungslösung gegeben ist. Hierzu braucht es Kommunikation und den guten Willen der beteiligten Institutionen und vor allem der beteiligten Personen“ so Güssgen-Ackva. Es müsse möglich sein, daß die Betreuung weiterhin bis 17.00 Uhr gesichert werde. Wichtig sei auch die Betreuung für einen Teil der Sommerferien, die vom Kinderschutzbund angeboten werde.
Nach Auffassung der FDP gibt es genügend offene Fragen. Hier müsse sich zunächst der Wetteraukreis erklären. Dieser habe dem Kinderschutzbund die Räume unter Hinweis auf Eigenbedarf gekündigt. Die Frage stelle sich, worin dieser Eigenbedarf bestehe. Außerdem habe der Wetteraukreis die Betriebserlaubnis entzogen, da man festgestellt habe, daß die Räumlichkeiten nicht adäquat seien. Die Frage stelle sich, warum das erst jetzt aufgefallen ist. Gleichzeitig gibt es Güssgen-Ackva zufolge keine Erkenntnisse, daß die Kinder schlecht betreut würden. „Auch wenn der Landkreis formal nicht in Gänze zuständig sein mag, handelt es sich doch um dieselben Kinder, die am Vormittag die Philipp-Dieffenbach-Schule besuchen und für die der Kreis sehr wohl zuständig ist. Da muß man sich der Konsequenzen einer Kündigung bewußt sein und ein Interesse daran haben zu erfahren, wie es weitergeht“ so Güssgen-Ackva.
Wenn der Friedberger Bürgermeister ankündige, daß man an der Problemlösung mitwirken wolle, dann sei das zunächst in Ordnung. „Allerdings muß man hier schon zwischen der kurzfristigen, also sofortigen, Lösung der Notsituation und der längerfristig geordneten Lösung unterscheiden“ so Güssgen-Ackva. „Es kann nicht sein, daß ein ganzes Schuljahr lang keine Betreuung möglich sein soll“, sagte er unter Verweis auf die in der WZ zitierten Äußerungen Michael Kellers.
Zur längerfristigen Überlegung gehört Güssgen-Ackva auch die Frage, ob der Landkreis die Dieffenbach-Schule dazu bewegen wolle, beim Land Hessen einen Antrag auf Ganztagsbetreuung zu stellen. Das müsse dann aber mit der Schule und der Elternschaft erörtert werden. Am Ende könne auch herauskommen, daß eine Ganztagslösung eben keine Lösung sei. „Dann wird man sich der Verantwortung eben vor Ort stellen müssen, so wie jetzt auch.“