Achim Güssgen-Ackva (FDP) fordert Einführung der dualen Ausbildung für Erzieherinnen

21.06.2019

FDP-Fraktion stellt Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung

Nach Auffassung der FDP-Fraktion in der Friedberger Stadtverordnetenversammlung sollten Friedberg und seine Nachbarstädte, vor allem Bad Nauheim die Initiative ergreifen, um auch hier dem Mangel an Fachkräften in den Kindertagesstätten zu begegnen.

Achim Güssgen-Ackva (FDP) stellte eine Initiative der Fraktion für die nächste Stadtverordnetenversammlung vor. Demnach soll der Friedberger Magistrat „beauftragt werden, in Kooperation mit den Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG), Bad Nauheim, ein Konzept für eine duale dreijährige Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin bei der Stadt Friedberg zu erarbeiten.“ Hier könnten die bereits bestehenden Konzepte in anderen (hessischen) Städten und Landkreisen genutzt werden. Sie verwies auf entsprechende Wege, die im Main-Kinzig-Kreis bereits beschritten würden. „Um das Zustandekommen einer Berufsschulklasse für Erzieher/-innen an der BSG zum baldmöglichen Zeitpunkt zu ermöglichen, soll es zu Kooperationen mit Nachbarkommunen kommen, hier wäre die Stadt Bad Nauheim die natürliche Partnerin. Das wäre ein sehr sinnvolles Projekt der interkommunalen Zusammenarbeit“, so Güssgen-Ackva. Daher habe man in den Antrag auch hineingeschrieben, dass ein solches IKZ-Projekt auch federführend bei der Ersten Stadträtin, Frau Marion Götz, angesiedelt werden sollte. Es gelte auch, mögliche Förderprogramme einzubeziehen.

Er teilte weiterhin mit, dass es sich um eine Initiative handele, die mit der Bad Nauheimer FDP abgestimmt sei und von dieser ebenfalls als Antrag formuliert werde.

Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen in der Stadtverordnetenversammlung wies darauf hin, dass der Mangel an Fachkräften gerade in den Kindergärten hinreichend bekannt sei. „Auch in Friedberg wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu gewinnen und gleichzeitig gute Fachkräfte zu halten. Wir bauen derzeit neue Einrichtungen bzw. erweitern bestehende, können aber nicht sicher sein, daß wir am Ende auch ausreichend Personal haben“, so Güssgen-Ackva. Es gebe einen starken Wettbewerb zwischen den Gemeinden im Wetteraukreis und in der Region. Auch Friedberg biete zahlreiche Extras, um Personal anzulocken. Das sei aber nicht genug und doktere nur an den Symptomen herum. „Sei langer Zeit wird immer wieder darüber gesprochen, wie man die bislang 5-jährige Ausbildung der Erzieher so gestalten kann, damit junge Menschen sich frühzeitig für diesen Berufsweg entscheiden. Bislang müssen die jungen Menschen die fünfjährige Ausbildung selbst bezahlen, das ist für viele geeignete junge Leute aber nicht machbar. Wir schlagen daher für unsere Region die Einrichtung des dreijährigen Ausbildungsganges vor.“

Die Vorteile liegen nach Ansicht der FDP-Fraktion auf der Hand. Es ergebe sich eine Steigerung der Attraktivität und Wertschätzung des Berufes für Frauen und Männer, statt des Schulgelds würden die jungen Leute ein Ausbildungsgehalt bekommen und es gebe einen Einsatz in der Praxis vom ersten Ausbildungstag an.

Die praktische und theoretische Ausbildung an der Berufsschule würden parallel laufen. „Langfristig versprechen wir uns auch eine Verbesserung der Personalplanung und Personalsicherheit in den Kitas und eine Verbesserung bei der Qualitätssicherung.

Auf die Stadt Friedberg kämen zunächst höhere Belastungen aufgrund der Ausbildungsgehälter und der Ausbildung in den Kindertagesstätten zu. „Aber das ist mittel- und langfristig sehr gut investiertes Geld“, so Achim Güssgen-Ackva. „Für Friedberg wäre das Neuland, aber Friedberg könnte sich auch an die Spitze der Bewegung stellen und zeigen, dass man hier innovativ denkt.“