Achim Güssgen-Ackva: „Es ist dringend notwendig, dass junge Leute als Käufer in Friedberg gehalten werden.“

23.02.2016

Verbesserung bei Wirtschaftsförderung und Verwaltungsabläufen angemahnt

V. l. n. r.: Silvia Elm-Gelsebach, Dr. Regina Bechstein-Walther, Claudia Claussen, Malu Schäfer-Salecker, Holger Kleinbrahm, Achim Güssgen-Ackva.

„Wir brauchen in Friedberg dringend mehr Anstrengungen, um junge Menschen als Kunden in den Geschäften der Stadt zu halten. Nur so ist die heimische Geschäftswelt auf Dauer in der Lage die Breite des Angebotes zu halten“, stellte Achim Güssgen-Ackva, der Vorsitzende der FDP in Friedberg nach dem Gespräch einer FDP-Delegation mit Claudia Claussen, der  Vorsitzenden von Friedberg hat’s e. V. fest. Gemeinsam mit Silvia Elm-Gelsebach, Malu Schäfer-Salecker, Dr. Regina Bechstein-Walther und Holger Kleinbrahm informierte er sich über die aktuelle Lage des Einzelhandels aus der Sicht des sehr regen Vereins. Claudia Claussen wies darauf hin, dass sich beim ehemaligen Kaufhaus Joh dringend etwas tun müsse. „Hier brauchen wir einen zugkräftigen Anker, damit uns die jungen Leute  als Kunden nicht verlorengehen. Das Internet, aber auch die Stadt Frankfurt als Anziehungspunkt sind eine sehr harte Konkurrenz. Wenn es nicht gelingt, die jungen Menschen jetzt zu halten, werden diese sich auch später nicht an Friedberg als Einkaufsstadt orientieren.“ In diesem Zusammenhang wurde von den Teilnehmern am Gespräch auch das Thema Wirtschaftsförderung erörtert. Holger Kleinbrahm, der sich vor allem diesen Feld widmet, forderte eine Neuausrichtung der Stabsstelle. „Der Akzent muss mehr auf der Ansiedlung neuer Unternehmen und der Kontaktpflege mit bestehenden Unternehmen als rein auf Marketingaktionen liegen.“ Kleinbrahm erinnerte daran, dass zwei namhafte Autohäuser demnächst nach Bad Nauheim abwandern, „für Friedberg ist das ein harter Schlag.“ Er habe den Eindruck, dass man in Bad Nauheim ganz einfach aktiver sei und sich flexibel zeige, wenn es um die Stärkung der Wirtschaftskraft gehe. Claudia Claussen merkte an, dass sich auch auf Seiten der Wirtschaftsverbände viel getan habe. „Wir sehen alle eine verstärkte Notwendigkeit des Zusammenwirkens, da sind wir alle auf einem guten Weg.“ Gleichzeitig sei es wichtig, dass sich auch bei den städtischen Verwaltungsabläufen etwas ändere. „Ich würde mir wünschen, dass viele Abläufe automatisch quer durch die Verwaltung gestaltet werden könnten. So würde man sich z. B. das Einholen von Genehmigungen für eine Aktion bei verschiedenen Ämtern der Stadt sparen.“ Die Händler und ihre Verbände seien bereit für Friedberg etwas zu bewegen, „aber auch wir arbeiten hier ehrenamtlich und machen das natürlich neben unserer eigentlichen Händlertätigkeit. Sie appellierte an die Politik zur Einhaltung von Verlässlichkeit, „dazu gehört immer auch ein rechtzeitig verabschiedeter Haushalt.“ Wichtig sei ihr vor allem, dass sich eine positive Grundstimmung in Friedberg durchsetze, das nutze allen in der Stadt. „Friedberg hat sehr viel Potential, nicht allein an der Kaiserstraße, das gilt es zu nutzen“, so Claudia Claussen zum Abschluss des Gesprächs.