Achim Güssgen-Ackva: „Die Friedberger Grünen wollen den Winterstein zerstören.“ – FDP Friedberg wendet sich weiterhin gegen Windräder auf dem Winterstein und hat Zweifel an der Standhaftigkeit der Friedberger CDU – „Naturschutz gegen die Vernichtung von Lebensraum.“

05.03.2020

„Die FDP in Friedberg wendet sich auch weiterhin gegen den Bau von Windkraftanlagen auf dem Winterstein und bleibt bei ihrem kategorischen ‚Nein‘“, stellte Achim Güssgen-Ackva, der Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung fest. „Wer den Winterstein und seine wunderbare Waldlandschaft mit wertvollen Eichenbeständen und das Leben der Tiere dort zerstöre, der habe einfach nichts kapiert und nehme eine verwüstete Landschaft um einer Ideologie Willen hin. „Genau das tun die Grünen. In der Innenstadt ketten sie sich an jede Zierkirsche, wenn es aber um den Baumbestand des Wintersteins geht, dann gilt das alles nicht mehr. Vielleicht spekuliert man ja auch auf einen Ertrag beim Verkauf des wertvollen Eichenholzes.“

Güssgen-Ackva befürchtet gleichzeitig, dass die CDU vor Ort bald einknicken wird. „Es gibt da erheblichen Druck auf die eigenen Parteifreunde aus der Landesregierung. Der Teilregionalplan Südhessen wurde von der Landesregierung genehmigt, daraus folgend wird auch die Kreisvorsitzende der CDU Wetterau ihre Partei vor Ort „auf Linie“ bringen wollen, davon kann man ausgehen. Damit ist auch in Friedberg zu rechnen“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP.

Wenn die Friedberger Grünen nunmehr die Umweltverträglichkeitsprüfungen abwarten wollen, die man dort aber gelassen sieht, dann habe die Gelassenheit natürlich ihre Gründe. „Das haben wir schon in Bruchenbrücken erleben müssen“, ergänzte Roger Götzl, Mitglied im Ortsbeirat von Bruchenbrücken und Windkraftexperte. „Die Umweltverbände, die aus öffentlichen Kassen ja erheblich gefördert werden, werden zur Erstellung der Gutachten mit herangezogen und liefern die „richtigen“ Argumente im Sinne der Auftraggeber.“

Werde der Winterstein mit Windrädern vollgepackt, sei nach der Bauphase kein Wildtierbestand mehr zu erwarten. Auch die Schäden, die ja nicht allein für die Windräder an sich entstünden, seien eine Katastrophe. „Für die Zufahrtswege wird alles abgeholzt, was im Wege steht. Das Naherholungsgebiet Winterstein ist dann futsch.“

Achim Güssgen-Ackva gibt zu bedenken, dass der immer weiter steigende Energieverbrauch auch eine hausgemachte Sache sei: „Ich vergleiche das gerne mit der Verschwendung bei Lebensmitteln. Das meiste wird nicht in den Supermärkten, sondern in privaten Haushalten weggeworfen. Und in privaten Haushalten wird auch sehr viel Energie verschwendet. Das fängt im Kleinen an und summiert sich.“ Jeder, vor allem auch Anhänger der Grünen, sollten sich prüfen, wo sie Energie achtlos verschwenden. Das fängt mit Standby-Geräten an, setzt sich über das ständige Streamen von Filmen über Smartphones fort und endet beim Elektroauto, das mit extrem hohen Energieaufwendungen produziert wird, um nachher angeblich energiesparend zu sein. Wobei das Elektroauto für den Normalbürger so gut wie nicht erschwinglich ist.“ Das passe alles nicht zusammen und hier brauche es auch bei allen Bürgern eine Selbstprüfung und Erkenntnis.

Die von den Grünen in den Raum gestellten Erträge aus Wegegeldern oder Pachtgebühren seien geradezu lachhaft. „Als könne man damit den Haushalt sanieren, auf den die Grünen mit Wonne weitere Schulden aufhäufen würden, wenn man sie nur ließe“, so Güssgen-Ackva. Allerdings sei nicht zu unterschätzen, dass sich schon manche Bürgermeister mit Geldern dieser Art hätten locken lassen. „Am Ende verdient aber auch nach der Änderung des Erneuerbaren Energien Gesetzes vor allem der Investor und der Verbraucher zahlt die Zeche weiterhin, wie auch schon jetzt“, so Roger Götzl.

Außer Acht gelassen wird nach Angaben der FDP auch die Tatsache, dass die Quellregion durch den Winterstein betroffen ist. Windräder der Höhe von 250 Meter erfordern 20-30 Meter tiefe Fundamente. „Das Ockstäder Quellwasserschwimmbad kann dann einpacken und der Rosbacher Brunnen ist gefährdet. Das Kleinklima wird nachhaltig gestört und zerstört, das wollen und werden wir verhindern“, so Achim Güssgen-Ackva. „Wir nehmen diesen Kampf auf und werden ihn direkt die Kommunalwahl tragen“, so der Fraktionsvorsitzend der FDP abschließend